REVIEW: Tsukamotos "Tetsuo: The Iron Man" (1989)






Shinya Tsukamoto gilt als sehr exzentrisch, wenn es um kreative Einflüße anderer bei seinen Werken geht, lässt selten und wenn dann auch nur ungern fremde Hand anlegen an seine Projekte. Mit "Tetsuo- The Iron Man" hat er einen japanischen Underground Cyberpunk Low-Budget Kult-Streifen geschaffen, der vor unheimlichem Surrealismus, Kontroverse und Kreativität nur so strotzt.







Die Story ist schnell erzählt: Die Hauptperson des Films die einen seltsamen Fetisch für Metall hat, verwandelt sich nach und nach in ein wandelndes Bio-Mechanisches Stück Metallschrott.

So weit, so seltsam. Der Film ist abstrakt, desorientierend und irgendwie furchtbar provokant, denn er schafft es immer wieder die Abwehrbarriere des Zuschauers zu durchbrechen, zu beunruhigen und direkt an die Nerven zu gehen. Dramatisch rasante Stop Motion-Aufnahmen wechseln sich ab mit verstörenden Visuals voller Gewalt, Sex und zahlreichen Perversion, die einen kaum erahnen lassen, welche psychologische Verfassung Tsukamoto gehabt haben muss, als er dieses Projekt startete. 

Auf einen geradlinigen Plot wird weitestgehend verzichtet, schon bald verliert man sich im ständigen Wechsel zwischen den wirren Phantasien, Albträumen und der Realität des Films, immer begleitet von einem nervenzerrend durchdringenden Industrial- und Noise-Ambient-Sound.

Abschließend kann man sagen: Ein unverwechselbar kühler, schwarz/weißer, gesellschaftskritischer Angriff auf die Moral der Zuschauer, voller Metaphorik die es zu entschlüsseln gilt. Eduard Beitinger schrieb dazu auf mannbeisstfilm.de (Empfehlung!) analytisch:

hoch fetischisierte Neigung zur Selbstzerstörung, freudschem Penisneid und Kastrationsangst, Mann-Frau-Rollentausch, Macht, Gewalt und Sex, ebenso wie verklemmt-aggressive Homoerotik.

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