REVIEW: Häxan - Hexen (1922) Dokumentar- & Spielfilm










Häxan (Alternativ: Hexen bzw Neu-Auflage: Witchcraft Through The Ages) ist ein in Schweden produzierter halbdokumentarischer Film des dänischen Regisseurs Benjamin Christensen.

Mit diesem Film erschuf er einen Wegbereiter für viele heutige Horrorfilme. Obgleich die Handlung des Films mitunter abstrus ist, überzeugt er durch seine phantasievolle Inszenierung. Christensen selbst verkörperte den Teufel und verfasste auch das Drehbuch selbst.

"Hexen" sollte eigentlich der erste Film einer Trilogie werden. Während es in "Hexen" um Hexenverfolgung geht, sollten die anderen Filme die Themen Heiligenvisionen und Geisterbeschwörungen behandeln. Von den geplanten drei Filmen wurde jedoch nur Hexen umgesetzt. Bei der Veröffentlichung 1922 gab es große Proteste seitens der französischen Kirche und in Deutschland wurde der Film sogar verboten.




Christensens tiefe Atmosphäre von düsterem Aberglauben wird dargestellt mit geschicktem Spiel von Licht und Schatten, Silhouetten und teils gemäldeartigen Bildern. Die Bildkompositionen lassen das Filmmaterial sehr theatralisch wirken, und ich finde es ist ein großartiges und leider viel zu unbekanntes Werk des Expressionismus.




Der Film Häxan zeigt zu Beginn in Kapitel I eine große Anzahl früher Holzschnitte und Illustrationen rund um hexerischen Aberglauben, Satanismus, Dämonologie und die bösen teuflischen Mächte des frühen Mittelalters und erklärt diese anschaulich mit Dokumentationscharakter.

In Kapitel II geht man über zur erzählenden Filmform und es folgt ein Kurzfilm über eine Hexenküche in der eben typisch teuflische unchristliche "Hexensachen" gemacht werden: Menschen werden verhext, Mixturen werden gemischt usw.

Kapitel III behandelt die Hexenprozesse die auch in Heinrich Kramers "Malleus Maleficarum", dem Hexenhammer, geschildert werden.

Kapitel IV wiederholt die damals üblichen Prozesse die den Hexen gemacht wurden am Beispiel der vorher gezeigten Hexe "Maria".

Kapitel V beinhaltet u.a. eine ausführliche Schilderung der angeblichen Hexensabbate.

Kapitel VI zählt einige der damals üblichen Folterwerkzeuge auf, die das Erkennen eines Schuldigen schon früher sehr erfolgreich "beschleunigen" konnten.

Kapitel VII verlässt das Mittelalter und behandelt religiösen Fanatismus und Hysterien.




„Als Lehrfilm gedacht, fesselt die expressionistische Inszenierung jedoch inzwischen weniger durch ihren Informationsgehalt als vielmehr durch das formale Geschick im Ausmalen düster-burlesker Gruselvisionen“– Lexikon des Internationalen Films [1]

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