Geredet wird nicht viel in
Sylvain Chomets «
Großem Rennen von Belleville» (Original-Titel: Les Triplettes de Belleville) doch viel Gerede brauchen die herzigen Charaktere des Films nicht um vor dem Bildschirm die Neugier auf mehr zu wecken. Von der ersten Minute an ist man gefangen von der
dichten Atmosphäre und dem
eigenwilligen Zeichenstil. Die liebevollen, wenn auch hin und wieder
etwas trübsinnigen Charaktere sind wie übersteigerte Zerrbilder der Realität - wie Personen die man aus dem realen Alltag kennen könnte. Die Welt des Films ist glaubhaft, eben
keine fantastische Märchenwelt à la Disney oder dergleichen.
Der Plot:
Das Frankreich des Films ist unsaniert, es hat dunkle und leblose Gassen, es ist häufig laut und es stinkt. Das alternde Haustier des energisch trainierenden Rennradfahrers und Protagonisten, hat eine neurotische Zwangsstörung und bellt aus den Fenstern der Wohnung den immer wieder nahenden Zügen entgegen. Es wird schnell deutlich dass der Film etwas anders werden wird als die meisten Zeichentrickfilme, die hauptsächlich ein junges Publikum ansprechen sollen. [...]
Laut einer Kritik der Welt sei der Film aufgrund seines Humors und seiner teilweise auch düsteren Stimmungen daher mehr für ein erwachsenes als für ein jugendliches Publikum geeignet.[2]
Möglicherweise. Möglicherweise auch nicht... Der Film hat zwar tatsächlich kurze Phasen der Dramatik, doch wie in jeder guten Geschichte gibt es ein
Auf und
Ab, und am
Ende dann doch
wie üblich noch, Überraschung, ein Happy-End. Ob man diesen Film ganz ohne die Kleinsten gucken sollte, weiß ich nicht - grundsätzlich erschien mir die Stimmung aber weder stark beängstigend noch irgendwie schädigend für kleine Zuschauer. In Deutschland dürfen die, ab 6-Jährigen zuschauen, in Amerika erhielt der Film die Freigabe
PG-13.
Die Charaktere:
Oft
skurril, hin und wieder
bösartig,
sonderbar,
etwas verschroben aber stets
voller Charakter und
Herz. Jeder Charakter hat so seine Eigenheiten, die sich nicht nur optisch äußern denn man spürt mit wie viel Liebe zum Detail dieser Film entstanden ist. Auch der Soundtrack kann überzeugen und ist genauso
zweckmäßig, wie
originell und
überraschend. Selbst
kurze Musicalpassagen konnten mich begeistern
ohne Langweile aufkommen zu lassen,weil sie möglicherweise unpassend oder gar erzwungen wirkten.
Es passt einfach alles.